Ringelblume (Calendula officinalis L.)

Ringelblume: Die leuchtend-orange Heilpflanze

Die Ringelblume (Calendula officinalis L.) wurde vermutlich schon im 12. Jahrhundert kultiviert und als Heilpflanze genutzt. Die bekannte Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) widmete der „Ringula“, oder „Ringele“, in ihrem Standardwerk „Physica“ einen Eintrag und beschrieb ihre wohltuende Wirkung zur „Entgiftung“, bei Verdauungsstörungen und Hauterkrankungen – Behandlungsschwerpunkte, die auch in der modernen Phytotherapie gelten.

Die Blüten der Ringelblume (Calendulae flos) werden für Teeaufgüsse zum Trinken, als Spül- oder Gurgellösung oder zur äußerlichen Anwendung als feuchte Umschläge genutzt. Das weitere Verarbeitungs- und Darreichungsspektrum der Calendula reicht von Salben über medizinische Körperpflegeprodukte bis hin zu Kosmetika.

Ursprung, Verbreitung und Aussehen der Ringelblume

Die Ringelblume (syn. Goldblume oder Ringelrose) ist eine einjährige und ca. 30-60 cm hoch wachsende Pflanze, die der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) angehört. Der Stängel wächst – ausgehend von der Pfahlwurzel – aufrecht, kantig und ist mit wechselständig stehenden Laufblättern versehen.

Die behaarten und leicht klebrigen Blätter sind am unteren Ende des Stängels ähnlich eines langgezogenen Tropfens und zur Blüte hin wie eine Lanzette geformt. Die mit zahlreichen schmalen Blättchen umfassten, 5-7 cm großen Blütenköpfe gehen aus einzeln vom Stängel abgehenden Blattstielen hervor.

Die Farbe der inneren Zungen- und Röhrenblüten ist eigelb bis orange. Ringelblumen blühen von Juni bis September. Die Calendula (lat. calendae = kleiner Kalender) galt früher als Wetterorakel, da sie ihre Blüten zum Sonnenaufgang öffnet, bei Dämmerung wieder schließt und bei Regen geschlossen hält.

Medizinisch wirksame Pflanzenteile und Inhaltsstoffe der Ringelblume

  • Ringelblumenblüten (Calendulae flos)

Die in der Phytotherapie genutzten Pflanzenteile der Ringelblume sind ihre Blüten. Zu den wichtigsten Inhaltstoffen der Ringelblumenblüten gehören Flavonoide, welche über entzündungshemmende Eigenschaften verfügen.

Die Blüten der Ringelblumen weisen zudem eine keimabtötende Wirkung auf. So sind sie ein gutes Mittel bei Entzündungen der Schleimhaut in Mund und Rachen sowie in der Wundheilung.

Ringelblumenblüten bei Schleimhautentzündungen und zur Förderung der Wundheilung

Die Blüten der Ringelblume können aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften innerlich bei einer Stomatitis, Zahnfleischentzündung und auch bei Halsschmerzen helfen.

Dank ihrer heilungsfördernden Eigenschaften werden sie auch bei Verletzungen der Haut, schlecht heilenden Wunden oder Unterschenkelgeschwüren (Ulcus cruris), wie sie u. a. bei Diabetikern auftreten können, äußerlich verwendet.

Ringelblumen im Sidroga® Arzneitee: Zubereitung und Wirkung

Ringelblumenblüten werden zur Linderung von Beschwerden aufgrund von entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt. Hierfür bereitet man aus den getrockneten Blüten einen Teeaufguss zu, der zum Spülen oder Gurgeln verwendet werden kann.

Bei Hautverletzungen oder Wunden mit schlechter Heilungstendenz, zum Beispiel bei einem Unterschenkelgeschwür (auch als offenes Bein, Ulcus cruris bezeichnet) wird ein aus den getrockneten Blüten zubereiteter Teeaufguss äußerlich für Umschläge angewendet. Besonders im Zusammenhang mit Diabetes kann es zu solchen Wundheilungsstörungen auftreten.

Um getrocknete Ringelblumenblüten entsprechend ihrer Eigenschaften in der Phytotherapie einzusetzen, ist es wichtig, sie nur in geprüfter Arzneiteequalität zu erwerben.

Wichtiger Hinweis

Dieser Eintrag enthält allgemeine Hinweise, die von unseren Heilpflanzen-Experten geprüft wurden. Zu den genauen Indikationsgebieten der Tees beachten Sie bitte die entsprechenden Packungsbeilagen. Der Artikel dient nicht der Selbstdiagnose oder -behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Beschwerden immer Ihren Arzt oder lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten.