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Innere Unruhe

Nervöse Unruhezustände stehen oft im Zusammenhang mit einem konkreten Ereignis, innere Unruhe kann jedoch auch ein Hinweis auf eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein.

Innere Unruhe

Was ist innere Unruhe?

Jeder kennt es: das nervöse Kribbeln vor wichtigen Prüfungen oder die innere Unruhe in stressigen Phasen auf der Arbeit. Solche nervösen Unruhezustände stehen oft im Zusammenhang mit einem konkreten Ereignis – und vergehen wieder, sobald die Situation bewältigt ist.

Doch innere Unruhe kann auch abseits davon auftreten und ein Hinweis auf eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein. Auch als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten können nervöse Unruhezustände auftreten. Hält die Nervosität an, verstärkt sie sich, ist die Ursache unbekannt oder wird der Zustand als belastend empfunden, ist es ratsam, seinem Arzt davon zu berichten und passende Behandlungsmaßnahmen zu ergreifen. Je nach Ausmaß der Beschwerden können Entspannungstechniken, Hausmittel und geeignete Medikamente Linderung verschaffen.

So fühlt sich innere Unruhe an: die Symptome

Das Gefühl der inneren Unruhe wird allgemein als negativ erlebt. Es schlägt sich etwa in Anspannung, Konzentrationsstörungen, Rastlosigkeit, und Nervosität sowie Dünnhäutigkeit und Gereiztheit gegenüber Mitmenschen nieder. Auf Dauer kann sich daraus eine seelische Gesamtbelastung entwickeln und den Betroffenen die erfolgreiche Bewältigung ihres Alltags deutlich erschweren. Des Weiteren können eine Vielzahl an Begleitsymptomen oder Folgebeschwerden auftreten:

  • Schlafstörungen: Einschlafprobleme, unruhiger Schlaf, Schlaflosigkeit
  • Angstzustände: Panik, Angst
  • Niedergeschlagenheit
  • Schwindelgefühle
  • Müdigkeit

Auch körperliche Symptome sind keine Seltenheit. So klagen viele Betroffene über Zittern, Herzklopfen und Herzrasen, Atemnot, niedrigen Blutdruck, Schwindelgefühle oder Müdigkeit. Wichtig ist, dass bei diesen körperlichen Symptomen oder beim Auftreten von Angststörungen sowie Niedergeschlagenheit ein Arzt aufgesucht wird, um mögliche Grunderkrankungen ausschließen zu können.

Die Ursachen: Wie entsteht nervöse Unruhe?

Grundsätzlich erleben die meisten Menschen in ihrem Leben Phasen der inneren Unruhe. Häufig liegen offensichtliche Ursachen zu Grunde, die harmloser Natur sind, beispielsweise eine Prüfung, Arbeitsstress oder ein wichtiger Termin. Zudem ist es normal, dass belastende Lebensphasen wie Trennungen, eine Geburt oder auch eine Operation vorübergehend innere Unruhe verursachen können. Auch eine falsche Ernährung oder unzureichende Bewegung sind mögliche Faktoren. Viele Frauen erleben solche Zustände auch im Kontext ihrer Wechseljahre.

Häufig ist es also völlig normal, wenn eine leichte Form der nervösen Unruhe auftritt. Diese kann sogar kurzzeitig die nötigen Energien mobilisieren, um akute Herausforderungen zu bewältigen. Solange die innere Anspannung zeitnah wieder abklingt, besteht im Allgemeinen kein Grund zur Sorge.

Darüber hinaus kann die Nervosität auch psychische Ursachen haben. So kann sie sich im Rahmen der sogenannten psychovegetativen Allgemeinstörungen zeigen. Dazu zählen unspezifische Beschwerden wie Erschöpfung, Schwindel, Schmerzen und eben auch innere Unruhezustände. Ausgelöst werden diese Beschwerden nicht durch organische Ursachen, sondern allein durch psychische Vorgänge. Diese Unterscheidung kann nur ein Arzt vornehmen, der ebenfalls die passenden Behandlungsmaßnahmen auswählt.

Anhaltende nervöse Unruhezustände können auch im Rahmen einer Depression auftreten. Treten zusätzliche Symptome wie gedrückte Stimmung, ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit, Druckgefühle in Brust- und Bauchraum sowie Freudlosigkeit auf, muss ein Arzt aufgesucht werden.

Des Weiteren können verschiedene Genussmittel zu unruhigen Zuständen, Ängstlichkeit und depressiven Verstimmungen führen. Dazu zählen Kaffee, Nikotin und Alkohol. Besonders bei übermäßigem Konsum kann ein nachfolgender Entzug starke Nervosität hervorrufen.

Die innere Unruhe kann beispielsweise aber auch als Begleiterscheinung einer Reihe organisch bedingter Grunderkrankungen auftreten, etwa im Rahmen funktioneller Herzbeschwerden, einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder bei Unterzuckerung (Hypoglykämie). Deshalb ist es wichtig, sowohl bei länger andauernder innerer Unruhe als auch bei plötzlich auftretender Nervosität, deren Ursache nicht bekannt ist, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.

So diagnostiziert der Arzt innere Unruhe

Da die Symptome einer inneren Unruhe oft unspezifisch und allgemein erscheinen können, schließt der Arzt aus der Gesamtheit aller Symptome und Befunde auf die richtige Diagnose. Dabei wird die ausschlaggebende Grunderkrankung diagnostiziert und von den Begleit- und Folgeerscheinungen abgegrenzt, damit die Behandlung zielgerichtet durchgeführt werden kann.

Dafür können körperliche Untersuchungen, Blutuntersuchungen, bildgebende Verfahren und verschiedene Tests zum Einsatz kommen. Mögliche Diagnosen, bei denen innere Unruhe nicht als Ursache, sondern als Begleitsymptom auftreten kann, sind u. a.:

  • Wechseljahre
  • Schilddrüsenerkrankung
  • Beginnende Unterzuckerung bei Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Migräne
  • Drogenentzug
  • Psychische Erkrankung

Was hilft bei innerer Unruhe?

Grundsätzlich sollten länger anhaltende Unruhezustände immer mit dem Arzt besprochen werden. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn sie in vermeintlich stressarmen Zeiten und somit „grundlos“ auftreten. Wenn die Symptome auch durch Hausmittel und Stressreduktion nicht verschwinden oder sich in ihrer Intensität und durch Begleitsymptome verstärken, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.

Generell gibt es verschiedene Tipps und Möglichkeiten, um nervöser Unruhe entgegenzuwirken. Ein gesunder und strukturierter Lebensstil beispielsweise kann die Symptome mildern. Deshalb sollte auf ein gesundes Essverhalten, wenig Koffein und Alkohol, ausreichend Schlaf und viel frische Luft sowie Bewegung geachtet werden. Regelmäßige körperliche Aktivitäten im Freien, beispielsweise Sport oder Spaziergänge, wirken wohltuend auf Körper und Geist. Ein erfüllendes Sozialleben und ein bewusster Medienkonsum tragen auch zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Einfach und effektiv ist ebenso das aktive Einplanen von ausreichenden Schlaf- und Ruhezeiten, Arbeitspausen und wohltuenden kleinen Ritualen im Alltag.

Oft hilft es auch, sich selbst aufmerksam zu beobachten. Wenn man bewusst innehält, kann man oft erkennen, welche Faktoren den Stress auslösen und diese meiden oder üben, damit umzugehen. An dieser Stelle kann ein Tagebuch helfen, in dem die Situationen notiert werden, in denen innere Unruhe auftritt. Wer anfällig für Stress ist, kann sein Nervensystem mithilfe von antrainierten speziellen Entspannungsübungen (Autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Atemübungen, Yoga) sowie Anti-Stress-Strategien wieder in Balance bringen. Auch dabei unterstützen der Arzt oder die oftmals umfangreichen Präventionsprogramme der Krankenkassen. Zusätzlich können Hausmittel Linderung verschaffen. Ein ausgiebiges Entspannungsbad reicht manchmal schon aus, um einen Anflug von Unruhe zu bewältigen.

Welche Mittel helfen bei innerer Unruhe?

Ist die Ursache der inneren Unruhe eine Grunderkrankung, sollte diese bei einer Behandlung entsprechend berücksichtigt werden, damit Folgebeschwerden wie die innere Unruhe nachhaltig und anhaltend abklingen können. Bei einer vorliegenden ärztlich diagnostizierten Grunderkrankung kann es sich dabei z. B. um Antidepressiva, Schilddrüsenhormone oder Herzmedikamente handeln.

Ist keine organische Grunderkrankung bekannt oder soll die aufreibende Nervosität zusätzlich gelindert werden, werden teilweise auch chemische Beruhigungs- und Schlaftabletten empfohlen oder verschrieben.

Eine häufig sehr gut verträgliche Alternative zur Linderung einer leichten Nervosität sind pflanzliche Mittel, wie Arzneitees und Phytotherapeutika in fester Darreichungsform. Diese können sich aus einer Kombination verschiedener bewährter Heilpflanzen oder Heilpflanzenextrakten zusammensetzen. Baldrian, Melisse oder Passionsblumenkraut haben beispielsweise eine nachgewiesen beruhigende Wirkung. Durch das effektive Zusammenspiel der pflanzlichen Inhaltsstoffe und ihre wärmenden und entspannenden Eigenschaften helfen Stress- und Nerventees dabei, akute Spannungszustände sanft zu lösen und wieder zur Ruhe zu finden.

Phytopharmaka auf Basis von Passionsblumenkraut-Trockenextrakt wie Sidroga CalmaPhyt® können ebenfalls Linderung verschaffen. Der Vorteil dieser pflanzlichen Heilmittel im Vergleich zu „chemischen“ Arzneimitteln besteht darin, dass sie oftmals besser verträglich und bei ärztlich begründetem Bedarf auch zur längerfristigen Anwendung geeignet sein können.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.