Schafgarbe (Achillea millefolium L.)
Schafgarbe – eine gewöhnliche Pflanze mit außergewöhnlicher Wirkung
Die Schafgarbe ist den meisten Menschen wohl als gewöhnliche, vielerorts auf Wiesen, Weiden und am Wegesrand sprießende Pflanze bekannt. Weniger bekannt ist, dass sie reich an Bitterstoffen, Flavonoiden und ätherischem Öl ist. Diese Komponenten lassen sie zu einer besonderen Heilpflanze werden. So findet die Schafgarbe traditionell innerlich Anwendung bei Appetitlosigkeit und Verdauungsproblemen sowie äußerlich bei der Wundheilung.
Der Gattungsname Achillea geht auf die griechische Mythologie um Troja und den großen Krieger Achilles zurück. Dieser wurde vom pflanzenkundigen Zentaur Chiron unterwiesen und erzogen. Das Wissen um Heilpflanzen nutzte Achilles, um die Wunden des König Telephos mit der Schafgarbe zu heilen. Der Artnamens-Zusatz millefolium hingegen nimmt Bezug auf die Blätter und leitet sich von den lateinischen Begriffen für tausend (mille) und Blatt (folium) ab.
Schafgarbe: Ursprung, Verbreitung, Aussehen und besondere Eigenschaften
Die zur Familie der Korbblütler gehörende Schafgarbe ist eine vielgestaltige Sammelart. Zu dieser Gruppe gehören mehrere Unterarten, die sich an verschiedene Bodenbeschaffenheiten und klimatische Begebenheiten angepasst haben, sodass sie in den unterschiedlichsten Gebieten Europas in ähnlicher Gestalt auftreten. In Deutschland wächst die Schafgarbe maßgeblich auf trockenen, hellen Standorten wie Wiesen, Weiden, Trockenrasen und Wegrändern.
Schon in der Antike wurde die Schafgarbe als Heilpflanze geschätzt und von bekannten Heilkundigen bei milden Magen-Darm-Beschwerden und in der Frauenheilkunde angewendet. Die mittelalterliche Heilpflanzen-Expertin Hildegard von Bingen (1098–1179) empfahl sie ebenfalls zur Linderung verschiedenster Leiden. Die Synonyme der Schafgarbe stammen aus diesen Zeiten: Bauchwehkraut, Blutstillkraut, Jungfernkraut, Achilleskraut.
Die Schafgarbe ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu einem Meter hochwachsen kann. Die zahlreichen, mit 5-8 mm Durchmesser eher kleinen Blütenköpfchen am Ende des stark verzweigten Stängels bilden Doldenrispen. Sie setzen sich aus 4-6 weiß bis rosaroten Zungenblüten und einigen blassgelben Röhrenblüten zusammen.
Die Pflanze ist bei Schafen sehr beliebt, woher auch ihr deutscher Name stammt. Auch wird sie häufig von Insekten wie Bienen, Schmetterlingen und Hummeln aufgesucht. Sie ist robust gegen Hitze, Kälte und Dürre, was ihre große Verbreitung ermöglicht. Dabei bevorzugt sie eher trockene, sonnige Standorte mit durchlässigen, nährstoffreichen Böden.
Medizinisch wirksame Pflanzenteile und Inhaltsstoffe der Schafgarbe
Die medizinisch genutzten Pflanzenteile der Schafgarbe sind:
- Schafgarbenkraut (Millefolii herba) aus getrockneten, blühenden Triebspitzen mit Blättern, Blüten und Stängeln
- Schafgarbenblüten (Millefolii flos)
Zumeist wird das Schafgarbenkraut verwendet. Dieses enthält viele medizinisch relevante Stoffe wie zum Beispiel ätherisches Öl, Bitterstoffe und Flavonoide.
Schafgarbenkraut bei krampfartigen Menstruations- oder Verdauungsbeschwerden und zur Appetitanregung
Die Schafgarbe gilt als traditionelles pflanzliches Arzneimittel und wird als Dragee, Tropfen und in Form von Tees angeboten. Die entsprechenden Zubereitungen des Schafgarbenkrauts werden traditionell bei verschiedenen Indikationen angewendet:
- Innerliche Anwendung: Das Schafgarbenkraut kann appetitanregend wirken und dyspeptische Beschwerden wie leichte Magen-Darm-Krämpfe oder leichte Unterleibskrämpfe während der Menstruation lindern.
- Äußerliche Anwendung: Kleine und oberflächliche Wunden sowie leichte Haut- und Schleimhautentzündungen lassen sich mit Schafgarbenkraut behandeln.
- Sitzbäder: Bei schmerzhaften Krampfzuständen im kleinen Becken der Frau kann ein Sitzbad mit Schafgarbenkraut Linderung verschaffen.
Schafgarbenkraut in Sidroga® Arzneitees
Sidroga bietet Schafgarbenkraut in Beutelform an. Der herzustellende Teeaufguss eignet sich als pflanzliches Arzneimittel bei Verdauungsbeschwerden und zur Appetitanregung. Er kann bei leichten, krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich sowie bei Appetitlosigkeit angewendet werden.
Wichtiger Hinweis
Dieser Eintrag enthält allgemeine Hinweise, die von unseren Heilpflanzen-Experten geprüft wurden. Zu den genauen Indikationsgebieten der Tees beachten Sie bitte die entsprechenden Packungsbeilagen. Der Artikel dient nicht der Selbstdiagnose oder -behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Beschwerden immer Ihren Arzt oder lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten.