Spitzwegerich (Plantago lanceolata L.)

Spitzwegerich – ein unscheinbares Allerweltskraut mit Heilwirkung

In historischen Kräuterbüchern lag der Fokus insbesondere auf der Verwendung des Breitwegerichs und des Großen Wegerichs als Heilpflanzen. Inzwischen hat der Spitzwegerich, der früher eher als Viehfutter diente, den anderen Wegericharten aber den Rang als Heilpflanze abgelaufen.

Seine Anwendungsgebiete haben sich im Laufe der Jahrhunderte zum Teil stark gewandelt: So galt der Saft des Wegerichs zeitweise als Mittel gegen Liebeszauber. Bereits seit der Antike wurde Spitzwegerich bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden verwendet. Besonders im Mittelalter war die Pflanze aus der Naturheilkunde nicht wegzudenken: Die Äbtissin Hildegard von Bingen beschrieb den Wegerich als „warm und trocken“ und empfahl ihn sowohl zur innerlichen als auch äußerlichen Anwendung, z. B. bei Gicht, Geschwüren, Insektenstichen oder Knochenbrüchen.

Für die verschiedenen Zubereitungen verwendete man hauptsächlich die oberirdischen Pflanzenteile, aber auch die Samen und Wurzeln kamen bei bestimmten Beschwerden zum Einsatz. Heute ist der Spitzwegerich bekannt für seine wohltuende Wirkung bei Entzündungen. Innerlich angewandt wird die Heilpflanze unter anderem bei Schleimhautentzündungen (Katarrhen) der Atemwege, etwa bei Erkältungen, und damit verbundenem trockenem Reizhusten. Auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum lindert Spitzwegerichkraut die Beschwerden. Darüber hinaus kann es äußerlich bei entzündlichen Veränderungen der Haut angewendet werden.

Spitzwegerich: Ursprung, Verbreitung, Aussehen und besondere Eigenschaften

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata L.) gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Er kommt in den gemäßigten Zonen beider Erdhalbkugeln vor und wächst bevorzugt auf Wiesen und Weiden, aber auch an Wegrändern. Deshalb erhielt er auch seinen sprechenden Namen: „Wegerich“.

Der Gattungsname Plantago setzt sich aus dem lateinischen „planta“ (zu Deutsch: Fußsohle) und der bei Pflanzennamen häufig vorkommenden Endung „-ago“ zusammen. Zum Namen kam es wohl aufgrund der eiförmigen, flachen Blätter des Breitwegerichs. Diese liegen dicht gedrängt angeordnet eng am Erdboden auf. Eine weitere Erklärung ist, dass die Pflanze aufgrund ihres Standortes – an Wegrändern – oft durch Füße plattgetreten wird.

Der zweite Namensteil der botanischen Bezeichnung des Spitzwegerichs lanceolata ist ebenfalls lateinischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „kleine Lanze“. Die Pflanze verdankt ihn ihren lanzettähnlichen Blättern. Diese sind parallelnervig – was ausgesprochen selten vorkommt – und bis zu zwanzig Zentimeter lang. Anders als beim Breitwegerich sind die Blätter teilweise aufgerichtet. Der Spitzwegerich blüht von Mai bis September. Seine Blüten sind in Ähren angeordnet.

Medizinisch wirksame Pflanzenteile und Inhaltsstoffe des Spitzwegerichs

Die medizinisch genutzten Pflanzenteile des Spitzwegerichs sind:

  • Spitzwegerichblätter (Plantaginis lanceolatae folium) - aus getrockneten Blättern und Blütenschäften

Zu den Inhaltsstoffen der Blätter zählen, Schleimstoffe, Kieselsäure, Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe sowie weitere Stoffe wie sogenannte Phenolcarbonsäuren.

Spitzwegerich bei Entzündungen

Spitzwegerichblätter sind ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Sie werden innerlich bei Katarrhen der oberen Luftwege und zur Therapie entzündlicher Veränderungen der Schleimhaut von Mund und Rachen sowie bei trockenem Reizhusten angewendet. Äußerliche Anwendung finden die Blätter zudem traditionell bei Hautentzündungen.

Spitzwegerich in Arzneitees von Sidroga

Der Sidroga® Spitzwegerich Arzneitee ist ein pflanzliches Mittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und ein pflanzliches Mund- und Rachenmittel. Er eignet sich zur innerlichen Anwendung bei Katarrhen der Luftwege sowie bei entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Darüber hinaus kann er äußerlich bei Entzündungen der Haut angewandt werden.

Unsere Tee-Produkte für Sie

Wichtiger Hinweis

Dieser Eintrag enthält allgemeine Hinweise, die von unseren Heilpflanzen-Experten geprüft wurden. Zu den genauen Indikationsgebieten der Tees beachten Sie bitte die entsprechenden Packungsbeilagen. Der Artikel dient nicht der Selbstdiagnose oder -behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Beschwerden immer Ihren Arzt oder lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten.