Ratgeber

Regelschmerzen

Von menstruationsbedingten Schmerzen (Dysmenorrhoe) sind bis zu 80% der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter betroffen. Krampfartige Regelschmerzen können den Alltag während der Periode stark einschränken.

Menstruationsbeschwerden

Was sind Regelschmerzen?

Monat für Monat leiden bis zu 80% der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter an teils heftigen Schmerzen im Unterbauch. Hauptursache dafür sind krampfartige Kontraktionen der Gebärmutter zu Beginn der Periode. Es handelt sich dabei nicht um eine Erkrankung mit organischer Ursache. Neben den Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) treten jedoch oft weitere Symptome auf. Die Kombination der verschiedenen Beschwerden können den Alltag vieler Frauen in dieser Zeit massiv einschränken.

Oftmals treten die Menstruationsbeschwerden ab der ersten Periode (primäre Dysmenorrhoe) auf, manchmal setzen sie aber auch erst im Verlauf des Lebens (sekundäre Dysmenorrhoe) ein. Abhilfe schaffen Medikamente, Hausmittel und pflanzliche Mittel wie Arzneitees sowie andere Phytotherapeutika in fester Darreichungsform.

So äußern sich Menstruationsbeschwerden: die Symptome

Die Hauptsymptome der Dysmenorrhoe sind krampfartige Unterleibsschmerzen. 10 von 100 Frauen haben dabei so starke Schmerzen, dass sie für ein bis drei Tage ihrem Alltag nicht normal nachgehen können.

Darüber hinaus kann eine Vielzahl an Begleitsymptomen auftreten, welche die Lebensqualität in dieser Zeit zusätzlich einschränken. Diese unterscheiden sich von Frau zu Frau, häufig sind es:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Rückenschmerzen
  • Innere Unruhe

Wie verlaufen Regelschmerzen?

Die Menstruationsbeschwerden halten für gewöhnlich mehrere Tage bis über die gesamte Periode hinweg an. Oft sind sie zu Beginn stärker und nehmen dann im Verlauf ab. Meist werden die Beschwerden einige Jahre nach der ersten Periode schwächer, manchmal hören sie sogar ganz auf.

Dabei kann auch eine Geburt eine Rolle spielen: Manche Frauen haben nach der Geburt ihres ersten Kindes auch weniger Beschwerden. Ein weiterer Faktor ist das Alter. Regelschmerzen können je nach Altersgruppe unterschiedlich intensiv ausfallen:

  • Frauen unter 20 Jahren haben oft stärkere Schmerzen als ältere Frauen
  • Frauen unter 30 Jahren haben insgesamt häufiger Regelschmerzen, besonders Frauen mit starken Regelblutungen
  • Je älter man wird, desto seltener und schwächer treten Menstruationsbeschwerden im Allgemeinen auf

 

Was sind mögliche Ursachen für Regelschmerzen?

Die Ursachen für Menstruationsbeschwerden sind noch nicht vollständig bekannt. Infolge zyklusbedingter hormoneller Veränderungen werden starke Krämpfe der Gebärmuttermuskulatur und eine verminderte Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut ausgelöst. Dies ist ein normaler Vorgang zu Beginn jedes Zyklus. Er dient dazu, die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abzustoßen und einen neuen Zyklus zu starten.

Eine große Rolle wird dabei den Prostaglandinen zugesprochen. Das sind Gewebshormone, die aufgrund eines abfallenden Progesteronspiegels direkt in der Gebärmutterschleimhaut gebildet werden.

Aber auch psychische Faktoren wie Stress und Angst sowie unangenehme Erinnerungen an bereits erlebte Menstruationsbeschwerden (Schmerzgedächtnis) können eine Rolle spielen. Ein weiterer Faktor kann die Kupferspirale sein. Viele Frauen berichten von stärkeren Menstruationsbeschwerden als Nebenwirkung dieser Verhütungsmethode. Diese sind mal vorübergehend und nur kurz nach dem Einsetzen, hin und wieder aber auch dauerhafter Natur. Treten Beschwerden bei der Anwendung der Kupferspirale auf, sollten diese stets von einem Frauenarzt abgeklärt werden.

Wie werden zyklusabhängige Regelschmerzen diagnostiziert?

Es handelt sich um eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, ein Frauenarzt überprüft, ob gynäkologische Grunderkrankungen für das Auftreten der Symptome ausgeschlossen werden können. Ein erster Anhaltspunkt für Regelbeschwerden ist, wenn die Symptome monatlich wiederkehrend zum gleichen Zeitpunkt im Zyklusverlauf auftreten. Anschließend werden Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke und Aufhängeapparat nach Auffälligkeiten untersucht. Infektionen werden als mögliche Ursache ausgeschlossen. Außerdem werden ein vaginaler Abstrich und ein Bluttest durchgeführt, um den Hormonstatus einzusehen.

Liegen nach dieser ausführlichen Untersuchung keine abweichenden Befunde vor, schließt der Arzt gegebenenfalls auf Dysmenorrhoe. Treten Regelbeschwerden auf, sollten diese aufgrund ihrer häufigen Verbreitung also keinesfalls als unangenehme Nebensache hingenommen und allein ausgestanden, sondern zunächst mit dem Frauenarzt abgeklärt werden. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn die Beschwerden so stark sind, dass sie das Alltagsleben beeinträchtigen und beispielsweise zu regelmäßigen Schul- oder Arbeitsausfällen führen.

Welche Mittel helfen gegen Menstruationsschmerzen?

Je nach Symptomen und nach persönlicher Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen, z. B. Schmerzmittel, krampflösende Mittel oder Durchfallmittel.

Bei schlimmen Regelbeschwerden ist auch eine Therapie mit hormonellen Verhütungsmitteln denkbar. Diese beeinflussen während der Dauer ihrer Anwendung hormonelle Verläufe und verhindern oder lindern die Regelschmerzen.

Eine gute Alternative zu synthetischen Arzneimitteln können pflanzliche Mittel wie Phytopharmaka in Form von Tabletten oder Arzneitees sein. Die enthaltenen Wirkstoffe können nicht nur die Beschwerden lindern, sondern werden zudem häufig auch besser vertragen. Wurde die Diagnose und Einnahme der pflanzlichen Arzneimittel mit dem behandelnden Arzt besprochen, können diese bei Bedarf auch regelmäßig Monat für Monat eingenommen werden. So gibt es spezielle Phyto-Präparate zur Linderung von leichten Regelschmerzen und auch einige Arzneitees, die bei gewissen Symptomen ihre bewährte Wirkung wohltuend entfalten.

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